Das Klima macht den Unterschied

Asthmatiker reagieren sehr häufig allergisch auf Umwelteinflüsse. Das staub-, milben- und pollenarme Hochgebirgsklima am Feldberg wirkt sich deshalb sehr positiv auf die Therapie aus. Aufgrund der deutlichen Reduzierung der Luftschadstoffe ist die Gemeinde Feldberg als Luftkurort staatlich anerkannt. Bei uns gibt es gesundes, mildes Reizklima - das ganze Jahr über. Deshalb gehen die Kinder auch so oft wie möglich ins Freie.

Die Vorteile des Hochgebirgsklimas im Detail

Charakteristisch für das Hochgebirgsklima sind verkürzte Blühzeiten und die damit verbundene verminderte Pollenfreisetzung, die im Vergleich zum Flachland um das Zehnfache niedriger ist. Die Horakschen Grenzwerte (die experimentell ermittelte Pollenzahl, bei der Beschwerden ausgelöst werden) werden bei frühblühenden Bäumen nahezu nie, bei anderen Pollenarten nur an wenigen Tagen im Jahr überschritten. In einer Studie an asthmakranken Kindern, die eine Gräserpollenallergie hatten, konnte gezeigt werden, dass die Kinder beim Aufenthalt über 1.000 m Seehöhe keine Beschwerden hatten.

Im Hochgebirgsklima werden bedeutend weniger Pollen freigesetzt. Auch für andere Allergene wie Sporen von Schimmelpilzen ist belegt, dass ihre Konzentrationen im Hochgebirge niedriger sind (6).

Die Abnahme des Sauerstoffpartialdruckes mit zunehmender Höhe führt zu Adaptionsvorgängen, die in der Trainingstherapie von asthmakranken Kindern und Jugendlichen genutzt werden können. Über sauerstoffempfindliche Rezeptoren werden auf nervalem Wege sowohl die Atmungstätigkeit verstärkt als auch Herz und Kreislauf stimuliert. Das Defizit an Sauerstoff wird durch die verbesserte Aufnahme und Verteilung im Organismus kompensiert (10). Mit zunehmender Höhe wird in den roten Blutkörperchen vermehrt 2,3 Diphosphoglycerat (DPG) gebildet und der an das Hämoglobin gebundene Sauerstoff kann so verstärkt in das Gewebe abgegeben werden (10).

Durch den niedrigeren Luftdruck nimmt auch die Zähigkeit (Viskosität) des Schleims in den Bronchien und der Atemwegswiderstand ab, so dass günstigere biometerologische Rahmenbedingungen vorhanden sind als im Flachland oder gar in Ballungsgebieten mit hoher Schadstoffbelastung. Durch diese Prozesse lassen sich Trainingsintensitäten steigern (11). Bei asthmakranken Kindern können dadurch Trainingsrückstände während der Rehabilitation aufgeholt werden.

Literaturhinweise

1. Schuh, A.: Schadstoff­belastung der Luft im Hochgebirge. Atemw.-Lungenkrkh. 13: 1-5, 1987.
2. Drexel, H.: Bioklimatologie der Höhe; in Deetjen, P., Humpeler, E., Hrsg.,Medizinische Aspekte der Höhe. Thieme, Stuttgart, 1981
3. Leuschner, R., Böhm, G., Hrsg., Advances in aerobiology, Birkhäuser,Basel, 1988.
4. Lecheler, J.: Langzeitbehandlung von Kindern mit schwerem Asthma bronchiale im Hochgebirgsklima. Atemw.-Lungenkrkh. 13: 13-17, 1987.
5. Lecheler, J., Ehmer-Künkele, H. Schantl: Höhenabhängige Reduzierung desPollenfluges und die Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche mit Asthma bronchiale. Atemw.-Lungenkrkh. 13: 6-7, 1987.
6. Razzouk, H.: Allergisches Asthma im Hochgebirge, Atemw.-Lungenkrkh. 13:8-12, 1987.
7. Pauli, G., Bessot, J.: Der Kampf gegen Milben. Präv. Rehab. 2: 173-176, 1990.
8. Spieksma, F., Zuidema, P., Leupen, M.: High altitude and house dust mites. Br. Med. J. 1: 82, 1971
9. Vervoloet, D., Penaud, A., Razzouk, H., Senft, M. et al.: Altitude and house dust mites. J. Allergy Clin. Immunol. 69: 290-296, 1982.
10. Deetjen, P., Höhenphysiologie, in Deetjen, P., Humpeler, E.,Hrsg., Medizinische Aspekte der Höhe. Thieme, Stuttgart 1981.
11. Hollmann, W., Venrath, H., Herkenrath, G., Barwisch, B.: Untersuchungen zum Leistungsverhalten in mittleren Höhen. Sportarzt und Sportmedizin: 17: 137, 1966.
12. Borelli, S., Düngemann, H.: Fortschritte der Allergologie und Dermatologie. IMP-Verlag, Basel, 1981.
13. Auer, F.: Höhenmedizin. Urban & Schwarzenberg, München, 1973;
14. Kneist, W.: Rehabilitations-Konzept der Neurodermitis constitutionalis atopica im Hochgebirge unter Berücksichtigung der Klimatherapie. Präv. Rehab. 1: 13-17, 1989.

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