Interview mit zwei treuen Kurgästen
Zwei Patientinnen kamen in den letzten acht Jahren zum vierten bzw. dritten Mal in die Fachklinik zur Mutter Kind Kur. In einem Interview mit Frau Hoch, Journalistin und Frau Hummel, Mitarbeiterin erzählten Sie über ihre bisherigen Erfahrungen. Lesen Sie im folgenden einige Auszüge des Interviews:
A. Hoch: Welchen Tipp würden Sie Frauen geben, die zum ersten Mal hierher kommen?
Patientin: Lasst es auf euch zukommen. Macht nicht gleich dicht, wenn euch irgendetwas nicht gefällt. Sondern fangt einfach an, das Positive zu sehen. Man fährt ja nicht zur Kur, um ins Hotel zum Urlaub zu fahren, sondern man fährt zur Kur, um aktiv etwas für sich und seine Kinder zu erreichen. Und da muss man einfach gucken, dass man mithilft, dieses Ziel zu erreichen.
... Es passt halt nicht immer alles zusammen und ich habe aber trotzdem Sachen für mich mitgenommen.
A. Hoch: Frau Hummel, was sind das für Tipps, die Sie den Müttern geben?
M.Hummel: Ich muss ehrlich sagen, in diesen Situationen bin ich einfach Mensch. Ich höre also zu, ich lasse die Patientinnen reden und versuche dann auch, sie über die Massage wieder von ihrem Problemberg runterzukriegen. Schließlich ist es auch ein Stück Entspannung, die in der Massage passiert. Da löst sich vielleicht auch etwas – und dann fangen die Frauen vielleicht an zu weinen.
Patientin: Wenn es einem selbst besser geht, geht es auch den Kindern besser. Wenn ich hierher komme, merke ich einfach schon, dass ich eine Ruhe habe. Ich weiß, dass ich die Kinder ganz in Ruhe irgendwo hinschicken kann, sie können nicht verlorengehen. Und ich weiß auch, dass ich in den nächsten drei Wochen Zeit haben werde, mit jedem einzelnen irgendetwas anderes zu machen. Die brauchen das nämlich auch – schließlich müssen sie zu Hause auch viel funktionieren. Wenn man sich selbst wohler fühlt, hat man auch viel mehr Lust, mit den Kindern zu agieren und was mit ihnen zu machen.
A.Hoch: Sie sind nun zum dritten bzw. vierten Mal hier, was würden Sie noch aus der Kur mitnehmen?
Patientin: Man lernt hier immer Leute kennen, von denen man noch etwas lernen kann. Zu Hause im Alltag trifft man ja immer die gleichen Leute. Und ganz ehrlich: Man spricht darüber nicht. Hier aber gibt es ein Umfeld, in dem man anfängt, über manche Dinge nachzudenken. Weil man Zeit dafür hat – und weil es auch angepiekst wird. Die richtigen Fragen werden gestellt.
M.Hummel: Wir können hier in drei Wochen keine größeren Fässer aufmachen, das ist ganz klar. Wir können am Rande ein paar Sachen ansprechen, aber danach muss man schauen – je nachdem, wie es den Patientinnen geht – dass sie zu Hause gut angebunden sind. Es ist ganz wichtig, dass – wenn da etwas schlummert – das aufgearbeitet wird. Der Körper ist die Seele. Und wenn der Körper streikt, streikt eigentlich die Seele.
A.Hoch: Ich bedanke mich ganz herzlich für Ihre Zeit an dem Interview teilzunehmen und wünsche Ihnen noch eine wunderschöne und erholsame Kur.